How to protect your internal ecosystem
Liebe Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Auf diesem Wege die herzliche Einladung zu „How to protect your internal ecosystem“ im Werk X am Petersplatz.
Nach der Uraufführung vergangenen Mittwoch spielen wir noch weitere Termine am 25., 26., 28., 29. sowie 30. Oktober 2019, jeweils um 20 Uhr.
„Was macht die klinisch reine Social-Media-Umgebung mit uns? Eine Theaterperformance von Miriam Schmidtke und Mimu Merz in Wien zeigt Menschen in einer Welt, wo endlose Wiederholungsschleifen im Netz das Individuum zur Perfektion drängen – und es daran scheitern lassen.“
– Paul Lohbergs, Deutschlandfunk, in der Sendung Corso Pop & Kunst vom 23. Oktober 2019
Um Computerchips herzustellen, sind Orte minimalster Luftverschmutzung nötig, so genannte Reinräume. Die Fabrikarbeit ist monoton, sozial isoliert und folgt einem strengen Fertigungsprotokoll. Die dort gefertigten Chips landen unter anderem in Smartphones, also jenen Gadgets, die für die Digitalisierung verantwortlich sind und das fordistische Arbeitssystem eigentlich abgelöst haben. Anstelle dessen ist ein Selbstverwirklichungsimperativ getreten durch den wir lernen, perfekt zu repräsentieren. Die Konsequenz: wir studieren die besten Posen, die wir im Alltag stets wiederholen – unsere eigene Performance wird selbst wieder zur Fließbandarbeit.
„Ihr assoziativ heutiger Text, den sie mit der Performerin Mimu Merz zusammen verfasst hat, kommt teils ratgeberartig vom Tonband und wird sonst von Merz und ihrer Bühnenpartnerin, der Schauspielerin Naemi Latzer, vorgetragen. Besonders Latzer gelingt es dabei, das klinisch cleane Setting durch ihr subtil humoriges Spiel vereinzelt zu durchbrechen.“
– Martin Pesl, Wiener Zeitung vom 24. Oktober 2019
„Die Bewegungen auf der Bühne sind minimalistisch. Umso mehr liefert die Sprache unentwegt Assoziationen und Denkanstöße, wechseln Monolog, Dialog und synchrone Passagen. Das alles wirkt sehr kurzweilig. Ohne eine Moral aufgedrückt zu bekommen, nimmt man interessante Gedanken über die eigene und andere Darstellungen in der virtuellen Welt mit.“
– Paul Lohbergs, Deutschlandfunk, in der Sendung Corso Pop & Kunst vom 23. Oktober 2019
„Miriam Schmidtkes How to protect your internal ecosystem? hat einen solchen modernen Reinraum (deutsch für ‘Cleanroom’) zum Gegenstand und zeigt […] wie schmerzhaft und zerstörerisch das in der digitalen Netzwerkkultur zur Spitze getriebene Sauberkeitsideal für ihre Erleider_Innen ist. Beglückt schweben die beiden Mensch-Maschinen-Charaktere auf dem narkotisierend gleichbleibenden Ambientloop durch diese fesselnde Theaterstunde. […] In der geloopten Trivialität ihrer sterilen Lebenswelt ist es auf einmal die Zusehende, die den reibenden Schmerz dieser Entfremdungskultur zu spüren bekommt. Denn die seelischen und kapitalistischen Innenräume auf der Bühne sind zu reingehalten, um noch irgendwas anderes als ein «Weiter wie bisher» für ihre Protagonistinnen transportieren zu können. […] Man erahnt: In diesen glatten Sauberkeitsräumen reproduzieren sich die tradierten Kategorien des Abendlandes in intensivierter Weise fort: der Körper, dass ist nur ein schweigender Diener des Geistes, der sich mit Fieberglaskabeln um die Welt gespannt hat.“
– Kilian Jörg, Philosoph und Gründer von Philosophy Unbound
Weitere Infos und Karten unter http://werk-x.at/ produktion/how-to-protect- your-internal-ecosystem und zum Probentrailer hier entlang.
Herzliche Grüße
v. l. n. r.: Naemi Latzer, Mimu Merz (c) Foto: Markus Zahradnik
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How to protect your internal ecosystem
Eine Stückentwicklung von Miriam Schmidtke in Zusammenarbeit mit Mimu Merz.
Eine Produktion von ADA is – artistic dynamic association und Asifism in Kooperation mit WERK X-Petersplatz und Vorbrenner des BRUX / Freies Theater Innsbruck.
Uraufführung
Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien, das BKA Kunst, das Land Tirol und die Kulturkommission Innere Stadt.
Inszenierung und Konzept: Miriam Schmidtke
Text: Mimu Merz in Zusammenarbeit mit Miriam Schmidtke
Performerinnen: Naemi Latzer, Mimu Merz
Bühne: Miriam Schmidtke in Zusammenarbeit mit Martin Siemann
Kostüme: Florian Kiehl
Musik/Sounds: Mimu Merz
Komposition Ambienttheme/Aerobictrack: Bernhard Hollinger
Licht- und Videogestaltung, Technische Direktion: Martin Siemann
Technik: Ines Wessely
Choreografie: Lisa Magnan
Produktion: Idole und Dämonen