„I Thought I Needed Everything“

Eröffnung: Freitag 9.6.2023, 18:00

9.—24.6.2023

Donnerstags 14—18 Uhr
Samstags 14—18 Uhr
Freitags 14—22 Uhr

ada — Wattgasse 16/10, 1160 Wien

Die Ausstellung „I Thought I Needed Everything“ im Rahmen der Foto Wien 2023 präsentiert zwei Positionen analoger Fotografie, die sich mit den Interaktionen zwischen Mensch und urbaner Gestaltung beschäftigen. Sind es bei Geo Reisinger die Dimensionen der Größe und Weite sowie der Landschaftsaspekt, der die abgebildeten Personen in den Maßstab rückt, zeigt Thomas Draschan unbeachtete Architektur, die unsere Wahrnehmung bereits ausblendet, da sie uns körperlich nahe ist: die omnipräsenten Garageneinfahrten von Wiener Wohnhäusern. Beide Positionen verorten sich also im Feld einer visuellen urbanen Anthropologie.

Geo Reisinger hat als Architekt in Barcelona, New York, Kairo & London unter anderem bei Peter Eisenmann & Enric Miralles gearbeitet. Seine großformatigen Analogfotografien beschäftigen sich mit der Interaktion von Menschen in Megastrukturen. Vermeidet Architekturfotografie oft die Abbildung des Menschen, um eine ideale Welt darzustellen, sind in Reisingers Fotografien die Dimensionssprünge zwischen Individuum und Stadtmaschine konstituierendes Element.

Thomas Draschan, Meisterschüler der Städelschule Frankfurt, ist bisher vor allem für seine Filme, Videos und Collagen bekannt. In den letzten Jahren entwickelte er ein umfangreiches Werk analoger Fotografie, die sich urbanistischen & Umweltthemen widmet. In Garagesammelt er exemplarische Beispiele für die Zerstörungen, die die Ausbreitung von Wohn- und Lebensraum für Autos in unserem Habitat verursachen. Die Bilder machen die Konkurrenz zwischen Mensch und Maschine in der wesentlichen habitablen Interaktionszone der Stadt sichtbar. Dieser stumme Konflikt entwickelt seine eigene vernacular architecture, das oft beinahe humoristische Zusammentreffen von Material und Architekturzitaten wird zum Element der fotografischen Bildgestaltung.